Waren Sie schon einmal in Peru, im Land der Gegensätze?

Unsere Alpakas, die wir in Gotha halten, machten uns neugierig auf mehr, auf das Land aus dem sie kommen, auf die Lebensbedingungen der Menschen dort und auf

die Beantwortung vieler offener Fragen, die uns unsere Kunden stellen, wenn sie unsere Tiere sehen.

So nutzten wir die Gelegenheit, die von unserem Tierarzt mit initiierte Reise, als diesjährige Urlaubsreise zu buchen.

Von Frankfurt aus flogen wir über Amsterdam nach Lima, insgesamt 13.5 Stunden mit minus 7 Stunden Zeitverschiebung.

Lima erreichten wie im Dunklen, die Dunkelheit setzt in Peru ca 18 Uhr ein und es wird bitterkalt, sowie die Sonne untergeht.

Im August ist in Peru Winterzeit. Die Temperaturen liegen am Tage um die 20-25 Grad in der Sonne. Im Schatten ist es empfindlich kälter und sowie die Sonne

untergeht, sinken die Temperaturen auf ca.10-15 Grad. Regen hatten wir nie, denn die Regenzeit beginnt ab Oktober/November, welche als Reisezeit nicht empfohlen

wird.In Lima erstrahlte des Abends der Placa de Armas, umgeben von architektonischen Schönheiten, in Gestalt des Präsidentenpalastes, des Rathauses und einiger

Häuser, die zu Zeiten der Spanier deren Kapitäne gehörten und noch heute im Besitz deren Nachfahren sein sollen.

Mit Inka-Cola, einer gelben Limonade, die wie aufgelöste Gummibärchen schmeckt, begossen wir unsere Ankunft in Peru.

Am nächsten Tag flogen wir nach Cusco, der ehemaligen Inkahauptstadt - ein Schmuckstück Perus, gekennzeichnet durch sehr gut erhaltene Kirchen, hübsche Gassen und nette Menschen. Den Tag verbrachten wir damit, uns an die Höhe und den damit verbundenen geringeren Sauerstoffgehalt in der Luft zu gewöhnen.

Ein weiteres Ziel war Machu Picchu, die letzte Zufluchtstätte der Inkas. Nun musste man gut zu Fuß sein und viel Ausdauer haben. Die Steigung der Treppen und deren Anzahl haben nichts mit unseren Burgen und Schlössern im Europa gemein-die Anlage selbst ist überwältigend.

In über 4000m Höhe besuchten wir in den nächsten Tagen die Alpakazüchter in den Anden. Fernab von den Touristenströmen konnten wie erleben, wie einfach, fast schon ärmlich die Bauern und Alpakazüchter leben. In einfachen Steinhäusern, ohne Heizung, die uns in unserer ebenfalls einfachen Behausung für 2 Nächte doch sehr fehlte.

Sie werden es mir nicht glauben, wenn ich berichte, dass ich mit vier Paar Strümpfen, Strumpfhose, Jeans, vier Lagen Pullover, Jacke, Mütze und Handschuhen unter zwei Decken lag und immer noch gefroren habe.Die Höhe machte sich aber nicht nur durch diese Kälte bemerkbar, in der Nase zwickte es empfindlich und die Lippen waren wie Reibeisen, Kopfschmerzen kamen dazu.

Der Anblicke der riesigen Alpakaherden auf den Hängen der Andenberge machte uns dann wieder versöhnlich.

Die Tiere verbringen die Tage auf den Bergen mit kargem Futterangebot und kommen bei Dämmerung langsam in ihr häusliches Areal gelaufen, wo sie die Nacht Sommers wie Winters unter freiem Himmel in einem mit Steinen abgegrenztem Wall verbringen, geschützt vor Pumas und wild lebenden Hunden.

Die Alpakazüchter selbst sind sehr freundlich und umgänglich. Ständig bekommt man gekochte Kartoffeln, einfach so als Snack, angeboten. Die aus Alpakafasern

gestrickten Mützen, Handschuhe und Strümpfe, in den buntesten Farben, wurden bei jeder Gelegenheit ausgepackt und uns zum Kauf angeboten.

Unerwähnt möchte ich nicht lassen, dass ich sehr wohl Alpaka - und Meehrschweinchenfleisch gegessen habe und feststellen musste: Alpaka schmeckt sehr gut  und soll sehr gesund sein. Auf Meerschweinchen kann man verzichten. Schon der Anblick des gebratenen Schweinchens ist grauenhaft.

Ein weiteres Ziel unserer Reise war der Titicacasee, der höchste schiffbare See weltweit, mit seinen Inselchen, auf denen die bekannten Schilfboote gebaut werden, auf denen  man gegen gutes Geld kurzweilig fahren kann.

Auf sehr staubigen Pisten, die wir auf unserer Reise ständig unter den Rädern hatten, fuhren wir weiter zum Colca Canyon, aus welchem des Morgens die Condore aufsteigen sollen. Nach zwei unendlichen, wartenden Stunden und Geplapper in verschiedenen Sprachen von wartenden Menschen auf dieses Ereignis, erbarmte sich endlich ein Condor aus der Tiefe der Schlucht aufzusteigen und nur die, die wirklich gute Kameras hatten, konnten seinen Flug verfolgen.

Den Abschluss unserer Reise bildete der Besuch der Stadt Arequipa, genannt die weiße Stadt. Auch hier erlebten wir die von den Spaniern zurück gelassene Architektur,

mit Arkadengängen und wunderschönen Innenhöfen und wieder ein Plaza de Armas, der Mittelpunkt jeder Stadt ist. Im Kloster Santa Catalina erfuhren wir viel über die Geschichte dieser Stadt und beendeten unseren Aufenthalt mit der Einkehr in ein Restaurant auf den Dächern der Stadt, in welchem man einen Poncho anzuziehen bekam gegen die abendliche Kälte. So saßen wir beim "Pisco Sour", dem Nationalgetränk der Peruaner und ließen unsere Reise ausklingen.

 

Die höchste Stelle, die wir erreicht haben betrug 5000 m über dem Meeresspiegel. Darauf bin ich besonders stolz, scheint sich doch das viele Nordic-Walking Training

und Radfahren auf Arbeit in Vorbereitung auf diese Reise positiv ausgewirkt zu haben, denn ich bin nicht von der gefürchteten Höhenkrankheit befallen worden.

 

Ein Tipp an alle, die solch eine Reise planen: man sollte gesund sein, gut zu Fuß, nicht kälteempfindlich und nicht anspruchsvoll gegenüber Sauberkeit auf den Straßen.

Für uns war es eine tolle Erfahrung und zu unserem nächsten Hoffest im Juni 2014 gibt es einen Bildervortag und viel zu erzählen über das Leben der Alpakas in Peru und den Menschen dort.